Als Commodore mit dem Amiga 1200 den Uhrenport einführte, hatte man damit eigentlich ganz anderes im Sinn. Ursprünglich lediglich gedacht für eine batteriegepufferte Echtzeituhr und einer 1 MB Chip-Ram Erweiterung. Commodore hatte nämlich im Kopf, den Amiga 1200 in einer Sparversion mit nur 1 MB Chip-Ram herauszubringen, wovon sie glücklicherweise nie gebrauch machten. Im Laufe der Jahre hatten andere Hersteller diese Schnittstelle für sich entdeckt und den Markt mit einer Reihe von sinnvollen Erweiterungen beglückt. Darunter hauptsächlich Soundkarten, Schnittstellenkarten und USB-Karten. Schnell wollte man mehrere dieser Erweiterungen in seinem Amiga 1200 nutzen, doch wer kein passendes Busboard oder Schnittstellenkarten mit weiteren Uhrenports besaß, dem blieb oft nur die Qual der Wahl. Auch ich wollte gerne neben der Melody-Soundkarte noch eine Subway USB-Karte in meinem Amiga 1200 Desktop nutzen, doch leider gab es nichts passendes am Markt, so dass ich hier wieder selbst etwas entwickeln musste.
Herausgekommen ist der weltweit erste und einzige vollgepufferte Clockport Expander mit 4 separaten Anschlüssen. Eine Anpassung der Treiber erübrigt sich hier oftmals, da viele neuere Erweiterungen diese zusätzlichen Ports bereits berücksichtigen. Port 0 ist dabei mit dem original Uhrenport kompatibel (Adresse $d80001), die Ports 1 und 2 decken sich mit denen des Zorro-IV Boards (Adresse $d84001 und $d88001) und Port 3 ist als Fast Clockport (Adresse $d90001) ausgelegt. Das Design des Clockport Expanders wurde dabei so gewählt, das er zum einen mit möglichst keiner anderen Erweiterung kollidiert und zum anderen bereits vorhandene Uhrenporterweiterungen unter nahezu optimalen Platzbedingungen selbst im original Gehäuse weiterverwendet werden können.
Fast Clockport
Der Clockport Expander besitzt ab Revision G an Port 3 einen Fast Clockport, welcher gegenüber dem Standard Clockport im internen Benchmark* bis zu 41% schneller ist. Damit erhöht sich der maximale Datendurchsatz von 612 kb/s auf 867 kb/s.
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Standard Clockport ($d80001) | Fast Clockport ($d90001) |
Bei schnelleren Systemen können sogar noch höhere Werte erzielt werden (teilweise über 1.5 MB/s, was einer Steigerung von über 70% entspricht). Er ist damit auch der weltweit erste und einzige Clockport Expander, der diese Werte erreicht.
*Der Benchmark wurde auf einem Amiga 1200 mit ACA1233n Turbokarte (68030 mit 40 MHz) und einer RapidRoad USB Erweiterung durchgeführt. Dazu wurde eine 10 MB Testdatei abwechselnd zwischen USB, RAM und Festplatte kopiert.
Profi-Tipp
Der Clockport Expander benötigt 3 zusätzliche Signale. Diese können sehr einfach und elegant vom Amiga 1200 Gayle Adapter (ab Revision E) abgegriffen werden, da dieser hierfür schon vorbereitet ist.
Kompatibilität
In nachfolgender Tabelle habe ich ausserdem noch eine Übersicht erstellt, welche verschiedene getestete Uhrenportgeräte und deren Funktion an den einzelnen Ports auflistet.
Gerät |
Port 0 |
Port 1 |
Port 2 |
Port 3 |
Port 3 (ab Revision G) |
Subway USB | ![]() |
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Freeway USB | ![]() |
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RapidRoad USB | ![]() |
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Prisma Megamix | ![]() |
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MP3@64 | ![]() |
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Prelude 1200 | ![]() |
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Delfina 1200 | ![]() |
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Delfina Flipper | ![]() |
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Melody 1200 | ![]() |
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VS1011 Card | ![]() |
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AkuheI2C | ![]() |
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SPI MasterBus | ![]() |
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Silver Surfer | ![]() |
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RTC (Revision F bis H) | ![]() |
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= funktioniert,
= nicht erkannt
Es sei noch anzumerken, das nicht alle funktionierenden Geräte in einem System auch miteinander harmonieren müssen. Auch kann der gleichzeitige Betrieb mehrerer Erweiterungen die Performance erheblich beeinflussen. Ich selbst konnte über mehrere Stunden MP3-Dateien von einer CompactFlash-Karte im USB-Cardreader an der Subway direkt über den DSP der Delfina mit dem Programm DelfMPEG ohne Probleme abspielen und nebenbei im Internet surfen oder Dateien per FTP übertragen.
Revisionen
Revision A |
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Revision B |
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Revision C |
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Revision D |
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Revision E |
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Revision F |
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Revision G |
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Revision H |
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Verfügbarkeit
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England | Irland | Deutschland |
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Polen |
Support
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Telegram |
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Pressestimmen
„Wieder mal ein klasse Stück Hardware, was den Weg in die Redaktion gefunden hat. (…) die Erweiterung ist sehr sinnvoll und auch noch qualitativ sehr ausgereift.“