Es gibt viele Gerüchte, das mit dem Amiga die Nutzung von T-DSL nicht möglich sei. Da ist nicht der Fall – dieser Artikel zeigt, wie Sie Ihren Amiga richtig konfigurieren und mit Hochgeschwindigkeit ins Internet kommen.

Online-Zugänge ins Internet per DSL bietet im Augenblick neben T-Online auch Arcor an. Dieser Workshop geht auf den Zugang der Telekom-Tochter T-Online genauer ein, da dieser Anschluss im Moment am weitesten verbreitet ist. Mit T-DSL ist es möglich, Downloads mit einer Geschwindigkeit von bis zu 768 kBits/s zu fahren. Das entspricht etwa der 14-fachen Leistung eines normalen 56k-Modems. Uploads sind derzeit mit bis zu 128 kBits/s möglich. Ihr vorhandener Telefonanschluss bleibt bestehen und kann parallel genutzt werden. Hier ist es egal, ob sie ISDN oder Analog haben, denn der DSL-Anschluss wird zusätzlich eingerichtet und nutzt die gleiche Leitung auf einer anderen Frequenz. Wie die T-DSL Hardware angeschlossen wird, entnehmen Sie bitte den entsprechenden Anleitungen der Telekom, die Sie bei der Installation des DSL-Anschlusses mitgeliefert bekommen.

Benötige Hard- und Software

Um DSL zu nutzen, brauchen Sie in Ihrem Amiga auf jeden Fall eine Ethernet-Netzwerkkarte. Eine Liste mit DSL-tauglichen Netzwerkkarten für den Amiga findet man auf den Webseiten von Nordic Global im MiamiDeluxe-Bereich. Als Software wurde für dieses Beispiel MiamiDeluxe verwendet. das durch miamipppoe17.lha-Archiv ergänzt wird.

Konfiguration von MiamiDeluxe

Das General-Menü von MiamiDX können Sie ausser acht lassen und wechseln sofort zum Hardware-Menü. Es sollten keine Interfaces in der rechten Seite zu sehen sein. Falls man eine bestehende Konfiguration hat, bitte vorher gesondert speichern. Wenn Sie einen Sana-II-Treiber verwenden, gehen Sie wie folgt vor:

  • Klicken Sie auf NEW und im folgenden Fenster auf Ethernet
  • Geben Sie einen Namen ein, z.B. eth0
  • Bei Type stellen Sie „Sana-II driver“ ein.
  • Bei Driver klicken Sie auf das Auswahlgadget rechts und wählen sie den Sana-II-Treiber ihrer Karte aus. Dieser sollte sich in DEVS:Networks befinden.
  • Klicken Sie auf SANA-II parameters und im erscheinenden Fenster auf Query Device. Jetzt wird die Karte nach der Hardware Adresse abgefragt -> wenn keine Fehlermeldungen erscheint, klicken sie anschliessend auf OK, dann Hardware-Definition per OK verlassen.

Bei Verwendung eines MNI-Treibers, gehen Sie wie bei Schritt 1 und 2 im letzten Abschnitt vor. Dann geht es wie folgt weiter:

  • Bei Type stellen Sie MNI driver ein.
  • Klicken Sie auf find boards und wählen Sie die gewünschte Karte aus. Achten Sie auf die richtige Unit-Nummer! Mit Klick auf OK bestätigen Sie.
  • Hier gehen Sie wie im Sana-II-Beispiel vor, doch hier mit der Option MNI parameters.

Im Interface-Menü klicken Sie auf New, und ein neues Fenster erscheint. Wählen Sie als Interface-Typ Ethernet und als Interface LAN aus, und bestätigen Sie mit OK. Wählen Sie im folgenden Fenster die zuvor erzeugte Hardware (z.B. eth0) und schliessen Sie die Aktion mit einem Klick auf OK. Nun erscheint Fenster Interface definition. Die Werte für diesen Teil entnehmen Sie dem Bild 1. Als Optionen wählen Sie:

  • Auto-connect/disconnect… -> keine Änderung
  • TCP/IP settings… -> keine Änderung
  • Manual routes/aliases… -> keine Änderung
  • Events… -> Standardeinstellung Auto-Online setzten!

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Gehen Sie zurück zum Hardware-Menü, und klicken Sie erneut auf New. Wählen Sie nun Serial aus und tragen Sie die Werte aus Bild 2 in Ihre Konfiguration ein. Im Dialer-Menü klicken Sie auf New. Geben Sie als Name xDSL ein. Klicken Sie unter Phone numbers auf ADD und tragen Sie Ihre Benutzerdaten (Ihre Login-ID mit angehängtem @t-online.de, Ihr Passwort) ein. Bestätigen Sie mit OK.

dsl_2

Gehen Sie wieder zum Interface-Menü zurück, und klicken Sie auf New. Wählen Sie in der linken Spalte PPP dial-out. Wählen Sie in der rechten Spalte Internet, und bestätigen Sie mit OK. Wählen Sie nun die zuvor erzeugte Hardware PPPoE aus. Wählen Sie als Dialer den zuvor erzeugten xDSL aus und klicken auf OK. Das Fenster für die Interface definition öffnet sich danach – übernehmen Sie die einzelnen Einstellungen aus den Bildern 4 bis 6.

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In Database wählen Sie aus dem Pulldown-Menü DNS servers aus. Klicken Sie auf add. Tragen Sie unter IP address 194.25.2.129 (Nameserver T-Online) ein, gehen Sie zum TCP/IP-Menü, und nehmen Sie diese Einstellungen vor:

  • GATEWAY: aktiviert
  • Ping flood protection: aktiviert
  • T/TCP: aktiviert
  • Allow source routing: aktiviert

Klicken Sie nun auf LAN-Connect… und setzen Sie die Einstellungen so, wie sie in Bild 7 zu sehen sind.

dsl_6

Nach dieser Konfigurationsorgie sollte man speichern und MiamiDX neu starten. Jetzt sollte das Interface eth0 automatisch auf ONLINE gehen und wenn man im Interfaces Menü ppp0 auswählt und auf ONLINE drückt, sollte sich der Rechner einwählen!

In der eben gegebenen Konfiguration geht der Rechner aber auch automatisch beim benutzen einer TCP/IP Anwendung (z.B. Voyager) online und routet aus eth0 Interface! In der Praxis heisst das, wenn das DSL Modem in einem HUB betrieben wird und mehrere Rechner in diesem HUB stecken, sollte man bei diesen Rechnern lokale, nicht im Internet geroutete IP Adressen verwenden (wie schon getan mit 192.168.98.x) und bei allen den Gateway 192.168.98.1 mit dem DNS 194.25.2.129 (Telekom) einstellen.

Somit werden Verbindungen über ein und dieselbe Netzwerkkarte vom lokalen Netz ins Internet möglich, ohne das man Sicherheitsbedenken haben muss, da die lokalen IP Adressen nicht geroutet werden.

Wird aber das Netz und der Internetzugang stark beansprucht, schlage ich die Verwendung zweier Netzwerkkarten vor, da es zu Performanceproblemen kommen kann.

Zum Abschluss noch eine Beispielkonfiguration für MiamiDeluxe, um auch gleich loslegen zu können. Verwendung findet hier eine X-Surf Netzwerkkarte. Diese Einstellungen lassen sich aber leicht den eigenen Gegenbenheiten anpassen und dürften daher kein Problem darstellen.